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 Erbacher
Faltboote
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Erbacher Kurzeiner
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Sonne, Wasser und ein erbacher Boot
das ist ein herrlicher Dreiklang, der die Herzen aller Wassersportler noch höher schlagen läßt. Kein Wunder auch - das erbacher Boot ist ein Boot modernster zuverlässig stabiler Konstruktion, mühelos im Auf- und Abbau, wendig und schnell infolge des geringen Tiefganges, überraschend günstig im Preis ... kurzum das Boot, das mancher Wassersportler sich erträumt hat. Sie bekommen es bei den einschlägigen Sportgeschäften 

Das neue Faltboot der Erbacher Sportgerätefabrik Hammer, das zum Preis von DM 190.- auf den Markt kommt. In Zusammenarbeit mit dem Essener Bootsbauer Verbiesen wurde ein 3,20 m langes und 65 cm breites Faltboot mit dreischichtiger Haut geschaffen. Die Tagesproduktion beträgt bereits 5 Zweier- und 5 Einerboote. Das Boot wiegt verpackt 16 kg

(zitiert aus Kanu Sport)
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Hersteller: 
Heinrich Hammer 
Sportgerätefabrik 
Erbach/Ulm
(historische Adresse)

Den folgenden Bericht und die Gerüstbilder schickten Jasmin Littek und Tom Gieger
Erbacher 
Wanderzweier
Für eine Flasche Wein konnte er vor dem sicheren Sperrmüll bewahrt werden. Die Haut ist zwar dem Alter entsprechend (Baujahr gegen Ende der 50er bis Anfang der 60er Jahre) hart, aber selbst nur das Gerüst ist schon ein Blickfang an sich. (Laut www.faltbootkabinett.de betragen die Masse 5,20 mal 0,82 mit 0,23 m Seitenhöhe, WZ 311, bekannte Baujahre 1959-1960)  Ein typischer schneller Wanderzweier, mit 5,10 m mal 0,81 m (Gerüstmaße) bei einer ausgesprochenen Fischform. Die Spanten sind aufwendig dampfgebogen, mit Ausnahme von Spant 1 und Spant 7, welche aus Sperrholz gesägt und drehbar mit dem Kiel verbunden sind. 
Zwei gummigelagerte runde Sentenreihen und eine 4-kantige Dollbordleiste bilden das Grundgerüst mit der zweiteiligen steckbaren Bodenleiter. Eine Verriegelung mit den Kielleisten findet mittels simplen drehbaren Brettchen statt. (z.B. kurz vor Spant 2 von der Mitte aus gesehen) Innen an den Spanten verläuft eine zusätzliche Leistenreihe, die erst nach Einbau das Gerüstes in die Haut montiert wird. 

Überhaupt, die Spanten: ein kleiner Stift verriegelt sie mit dem Dollbord, und über einen Schnappverschluss (wie bei alten Kisten) werden die Spanten zusätzlich an das Dollbord gepresst, hält sicher und ist robust, auch wenn es etwas "unprofessionell" im Vergleich zu anderen Booten aussieht. 

Von oben nach unten verläuft dann an den mittleren Spanten ein Messingband mit einer Bohrung, in die die zusätzliche Versteifungsleiste (zweiteilig bei der Länge des Cockpits) innen im Boot angeschraubt wird. Unten in der Bodenleiter greifen die Spanten mit einfachen Messingwinkeln.

Der Süllrand besteht aus einer dreh- und klappbaren Leiste, die in den Hohlsaum der Haut (übrigens eine dunkelblaue Haut mit einem mittigen hellblauen "Rallye"-Zierstreifen) geschoben wird. Das Waschbord wird mit Schrauben innen an den Spantenbeschlägen eingehakt und die unverlierbaren Flügelmuttern außen angezogen, passt. 

Diese Schrauben stehen außen weit über und dienen dann zur Spritzdeckenbefestigung. Die Spritzdecke ist aus Baumwolle mit 2 Lukendeckeln, und nur für die Wanderung gedacht. Die Deckstäbe (je einer vorn und hinten) sind in der Mitte geteilt, um auf ein freundliches Packmaß des Bootes von ca. 1,35 m zu kommen. Interessant sind noch die sehr robusten und recht hohen (bei der Höhe des Waschbordes sicher sinnvollen) Sitze aus kleinen Eschenholzleisten, wenngleich die Sitze recht lose auf der Bodenleiter aufliegen. Durch die Art der Bodenleiterbefestigung und wohl auch aufgrund der geteilten Deckstäbe ergibt sich nur eine befriedigende Selbsttrageeigenschaft des Gerüstes. Mit Haut sieht das aber evtl. besser aus. 

Das Steuer ist ein einfaches Holzpedal, das Ruderblatt ähnelt stark den alten Hammer-Blättern, leider fehlte der das obere Querteil, mit etwas nachfeilen passt aber ein DDR-Senknorm-Teil. Unser bislang kompliziertestes 3-D-Puzzle, aber als die innenliegenden Versteifungsleisten erst ihren Platz gefunden hatten, entstand ein sehr bemerkenswertes Faltboot im Wohnzimmer.

Falls es die Haut noch einmal macht, würden wir gerne im kommenden Sommer eine Probefahrt wagen, um mal die Fahreigenschaften eines so seltenen Zweiers zu testen.

Leider ist die Haut sehr stark verhärtet. Der Vorbesitzer war vor Jahren das letzte Mal damit unterwegs und damals soll das Boot schon nicht mehr ganz trocken gelaufen sein.

Fazit: Im Gegensatz zum Pionier oder Pouch ist der hohe Waschbordrand auffallend, durch die erhöhte Sitzposition wird das jedoch gut ausgeglichen und die innenliegenden Versteifungsleisten ermöglichen einen hervorragenden Bootskontakt, die Beladung dürfte durch die flachen dampfgebogenen Spanten sehr einfach vonstatten gehen.    (J.L. und T.G.)


Typenliste
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Länge Breite Gewicht  Seitenh. Spanten Haut Verwendung Baujahre
Kurzeiner 3,20 m 65 cm 16 kg 1953
Blitz 1958
WE 307 4,50 m 65 cm  21 kg 26 cm  7 silber/blau  Wandereiner  1959 
WZ 311 5,20 m 82 cm 29,5 kg 23 cm  7 silber/blau  Wanderzweier  1959-1960 
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