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Tretantrieb am Faltboot
von Guido Hoffmann
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Der Schaufelrad-Antrieb wurde ab 1996 entwickelt. 
Er war Anfangs noch ohne Spritzschutz, daher die eigenartige schräge Stellung der Schaufelblätter, welche sich bei Seegang trotz 
Zwei Begrenzer (angeschweißte Scheiben) sorgen für seitliche Stabilität. An den Enden sitzen die Mitnehmer (kleine Stahlplatten), welche die Kraft der Welle formschlüssig an die Schaufelkreuze weiterleiten und mittig noch einen Zapfen mit M12 Gewinde haben um die Kreuze festzuschrauben. Da zweimal Rechtsgewinde benutzt wurde, sind die Flügelmuttern zusätzlich durch einfache Verschnürungen gesichert.
Spritzschutz weiterhin als vorteilhaft erwies. Im Frühjahr 1996 erfolgten die ersten Tests. Die ursprüngliche Welle aus kaltgebogenen 10mm Baustahl hielt nur rund 120 km. Die jetzige Welle ist aus 20mm Baustahl, also doppelt so dick und verschweißt. Sie hat bereits über 1000 km auf Flüssen, Bodden, Fjorden, Ost- und Nordsee hinter sich. Die Pedale sind ca. 150mm von der Mittelachse entfernt und 140mm breit. Die Schaufelkreuze haben einen Durchmesser von 800mm und die Blätter sind 220 x 160mm groß. Der Durchmesser der Schaufelräder ist für die Geschwindigkeit zuständig, die Größe der Schaufeln für die Beschleunigung. Senkrechte Schaufelblätter wären zwar effektiver, würden aber schon bei geringem Seegang für ein Unterschlagen der Abdeckung sorgen.

Die Befestigung am Boot erfolgt über 2 ca. 1,14 x 0,15m große Sperrholzbretter, die sowohl die Wellenlager, als auch die Schaufelradabdeckung tragen. Diese Bretter sind mit jeweils 2 Maschinenschrauben  vorn und hinten mit der Waschbordleiste verbunden. Für ausreichend Stabilität müssen sie im vorderen Viertel noch gegenseitig  mit einer Schnur verspannt werden. Das Wellenlager ist im Prinzip nur eine schräg nach vorn laufende Kerbe, an der unten und nach vorn einseitig gelagerte Rollen aus dem Baumarkt angebracht sind. So kann die Welle sehr schnell entfernt werden. Da meine Spritzdecke zwischen Süllrandleiste (innen) und Waschbordleiste (außen) verläuft, ist nicht viel Gewinde übrig, um die Bretter auch noch damit festzuschrauben. Mitten auf offener See die Waschbordleiste halb loszuschrauben um den Schaufelradantrieb zu entfernen, hielt ich für zu riskant. Theoretisch könnte man die Bretter auch mit Klemmverbindungen befestigen, aber dies wäre nur etwas für ruhige Gewässer.

Hauptproblem bei der Entwicklung war es, das Spritzwasser in den Griff zu kriegen. Eine Kombination aus Abdeckung und Spritzwasser-Ableitung durch Schrägstellung der Schaufeln macht es nun fast trockener als beim Paddeln. Die Schaufelradabdeckung ist eine Art zweigeteiltes Tunnelzelt. Sie besteht aus 6mm Vollglasfieberstäben, je 6 ca. 1,60m lang, 4 ca. 0,65m  und 2 ca. 0,80m. Der Stoff ist aus Spinnaker-Seide. Der Kreisdurchmesser beträgt 1m, die Breite der Abdeckung je 0,43m. Ab 3 - 4 Bft. sollten die Abdeckungen noch kreuzweise verspannt werden.

Die erste Feuertaufe war die Urlaubstour 1997 von Bergen (Norwegen) die Küste entlang bis Halmstadt (Schweden) über 3 Wochen und 1017km. Das eigentliche Ziel Kopenhagen) erreichte ich leider nicht mehr. Bei schwachen Seegang und Wind von der Seite setzte ich zusätzlich auch die Segel. Reichte der Wind fürs Segeln aus, wurden die Schaufeln eingezogen, um das Leerdrehen der Schaufelräder zu unterbinden. Bei achterlichem Wind blieb der Spritzschutz gelegentlich aufgebaut. Die Spritzdecke (Eigenbau) war ständig am Boot. Sie wurde für den Tretbootantrieb mittig über beide Sitzluken geöffnet. Der Tretbootantrieb konnte ohne Landkontakt auf- und abgebaut werden. Die Beseglung ließ sich allerdings nur vollständig reffen. Zum Verstauen war sie zu umfangreich. 

Für den Fall eines Mastbruches auf See und der Gefahr, dass die Beseglung mich am Paddeln hindern könnte, führte ich schon seit 1993 einen Drachen mit. 1999 beim ersten Versuch den Öresund zu überqueren, musste ich ihm erstmalig zwangsweise einsetzten. Er zog mich dann über 8 km in ruhiges Gewässer, wo ich anlanden, den Mast reparieren und die Fahrt fortsetzen konnte.

Man kann den Antrieb auf jeden anderen RZ-85 aufsetzen nur durch das Bohren von 4 Löchern mit 6mm Durchmesser in die Waschbordleisten. Auf diese Weise ist der Antrieb bis zu einer Körpergröße von ca. 1,80m individuell einstellbar. Bei größeren Menschen stört allerdings die vordere Rückenlehne. An die Windanfälligkeit der Schaufelräder gewöhnt man sich bald. Doch nur wenn das Boot ausreichend Fahrt hat, ist die Steuerwirkung recht gut. Auf Urlaubsreisen ist mir dieser Antrieb sehr wichtig. Er eignete sich auch zum Abschleppen anderer Kajaks. Die Reisegeschwindigkeit liegt bei mir gewöhnlich zwischen 5,5 und 6,5 km/h . Die Höchstgeschwindigkeit von etwa 8 km/h ist aber nicht sonderlich lange zu halten. Doch Vorsicht, der Energieverbrauch erwies sich bei zügiger Fahrt als etwa dreimal so hoch wie beim Fahrradfahren. Die meisten Teile des Schaufelradantriebs sind platzsparend in der Stabtasche zu verstauen. Derzeit ist alles eingemottet und wartet darauf, irgendwann wieder flott gemacht zu werden.

Guido Hoffmann
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